Der Hauptbereich Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog, Arbeitsbereich Seelsorge und Beratung, sucht für die Pfarrstelle (75 %)

Flughafenseelsorge am Airport Hamburg

zum nächstmöglichen Dienstantritt für einen Zeitraum von fünf Jahren einen Pastor oder eine Pastorin (w/m/d) mit pastoralpsychologischer (oder vergleichbarer) Qualifikation. 

Der jetzige Stelleninhaber tritt zum 1.September 2025 in den Ruhestand.

An Flughäfen zeigen sich wie unter einem Brennglas die unsere Gegenwart prägenden Themen und Konflikte: technischer Fortschritt, internationaler Tourismus, globale Vernetzung und Multikulturalität, die Träume von (Urlaubs)-Paradiesen versus Flugscham und Proteste der „letzten Generation“. Der Flughafen Hamburg stellt eine große Verkehrsinfrastruktur dar und ist zugleich ein öffentliches Unternehmen und Wirtschaftsstandort mit 15.000 Mitarbeitenden. Gut 15 Millionen Passagiere und 9 Millionen Besucher zählt der Airport jährlich. Menschen in allen Lebens- und Gefühlslagen begegnet man hier: von der Aufregung und Freude über eine Flugreise oder die Ankunft von Familienangehörigen, aber auch Notlagen, Angst und Trauer. 

Es gibt im Terminal 1 einen kleinen, etwas versteckt liegenden christlichen Andachtsraum, der gerade frisch renoviert wurde. Die Flughafenseelsorge bietet hier regelmäßige Andachten in kleiner Form an. Gelegentlich werden von Reisenden oder Mitarbeitenden auch Kasualien gewünscht. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der muslimische Gebetsraum. Die Weiterentwicklung spiritueller Angebote am Flughafen gehört zu den Herausforderungen, die auf die neue Flughafenseelsorgerin (m/w/d) warten. Dazu gehören auch die Beteiligung an der Nacht der Kirchen in Hamburg oder besondere Segensaktionen zu Ferienzeiten mit hoher medialer Resonanz.

Die Tätigkeit am Flughafen ist weitgehend selbstbestimmt. Es gibt viele Spielräume, die kirchliche Präsenz an diesem „anderen Ort“ zu entwickeln. Die Mitarbeitenden am Flughafen sind aufgeschlossen und interessiert und freuen sich auf Begegnungen mit der Flughafenseelsorgerin/dem Flughafenseelsorger. Außerdem gibt es einen Projektchor, der zusammen mit einer Mitarbeiterin organisiert und geplant wird. 

Erwartet wird, dass der/die Stelleninhaber/in den Umgang mit obdachlosen Personen am Flughafen mit den beteiligten Stellen des Flughafens und der Bundespolizei sowie in Zusammenarbeit mit den städtischen und zivilgesellschaftlichen Agenturen (z. B. Diakonie, Hinz und Kunzt; Bahnhofsmission) proaktiv koordiniert.   

Weiterhin erwartet der Flughafen die seelsorgliche Begleitung von Passagieren, Abholern und Mitarbeitenden bei Unfällen, Trauerfällen, besonders belastende Situationen wie etwa einem Todesfall am Flughafen oder im Flugzeug. Der/die Flughafenseelsorger/in hat eine feste Rolle im Notfallmanagement des Flughafens im Falle einer Großschadenslage wie etwa bei einem Flugzeugunglück. Er/sie nimmt an entsprechenden Schulungen von Mitarbeitenden teil und wirkt in Absprache mit der kirchlichen Notfallseelsorge bei Schulungen mit. 

Der Flughafen ist fast rund um die Uhr in Betrieb. Todesfälle und andere seelsorgerliche Aufgaben ereignen sich auch zu Tagesrandzeiten, insofern ist die Bereitschaft zum gelegentlichen Dienst - nach Alarmierung durch den Flughafen - zu außergewöhnlichen Uhrzeiten erforderlich.

Wir wünschen uns einen Pastor oder eine Pastorin 

• mit Berufserfahrung und reflektierter pastoraler Identität,
• mit der Fähigkeit zur professionellen seelsorglichen Begleitung von Menschen in Notfallsituationen,
• mit Fort- und Weiterbildung in der Notfallseelsorge/PSNV,
• mit spiritueller und liturgischer Kompetenz zur Gestaltung von Andachtsformen in der säkular-multireligiösen Situation des Flughafens,
• mit Interesse und Bereitschaft zur Übernahme von sozial-diakonischen Aufgaben am Flughafen,
• mit der Bereitschaft zu ökumenischer wie interreligiöser Zusammenarbeit,
• mit der Bereitschaft, sich auf die besondere Situation am Flughafen einzulassen und für die kirchliche Präsenz an diesem „anderen Ort“ zu sorgen,
• mit Sinn für projektorientiertes Arbeiten und Interesse an der konzeptionellen Weiterentwicklung kirchlicher Präsenz an Flughäfen.

Der Flughafen stellt ein Büro samt Computer und Telefon und Einrichtung zur Verfügung. 

Der/die Flughafenseelsorger/in ist in das Netzwerk der Notfallseelsorge der Nordkirche eingebunden und arbeitet eng mit den Beauftragten der Notfallseelsorge der Nordkirche zusammen. Zudem steht er/sie im Kontakt und Austausch mit den Kollegen* an den anderen deutschen Flughäfen und weltweit. 

Bei entsprechendem Interesse kann die ausgeschriebene Stelle möglicherweise noch mit einem Dienstauftrag (25 %) in der Notfallseelsorge in der Metropolregion Hamburg verbunden werden.

Auf diese Stelle können sich Pastorinnen und Pastoren bewerben, die in einem Dienstverhältnis zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) stehen.

Nähere Auskünfte erteilt der Leitende Pastor des Hauptbereichs Michael Stahl (michael.stahl@hb2.nordkirche.de / mobil 0170 505 4809). Es besteht auch die Möglichkeit für einen orientierenden Besuch am Hamburger Flughafen. 

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (u. a. tabellarischer Lebenslauf, Vorstellungen für die Arbeit) richten Sie bitte digital an Herrn Oberkirchenrat Professor Dr. Bernd-Michael Haese, Landeskirchenamt, Dänische Straße 21–35, 24103 Kiel, Bernd-Michael.Haese@lka.nordkirche.de.

Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025. Später eingehende Bewerbungen können keine Berücksichtigung finden. Fahrtkosten, die im Zusammenhang mit einer Bewerbung entstehen, können nicht erstattet werden.

Az.: 20 Flughafenseelsorge HB 2 – P Sc