Der Hauptbereich Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog, Arbeitsbereich Seelsorge und Beratung, sucht für die

Gefängnisseelsorge-Pfarrstelle (100 Prozent) in Hamburg-Fuhlsbüttel

(Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel und Sozialtherapeutische Anstalt Hamburg)

zum nächstmöglichen Dienstantritt für einen Zeitraum von acht Jahren

einen Pastor oder eine Pastorin

mit pastoralpsychologischer (oder vergleichbarer) Qualifikation und der Bereitschaft zu Supervision. Der jetzige Stelleninhaber tritt zum 1.Mai 2025 in den Ruhestand.

Die als „Santa Fu“ bekannte Justizvollzugsanstalt in Fuhlsbüttel besteht bereits seit 1879. Heute befinden sich auf dem Gelände zwei Anstalten: die JVA Fuhlsbüttel für bis zu 380 männliche Gefangene mit Freiheitsstrafen von über vier Jahren und der Abteilung für Sicherungsverwahrte sowie die Sozialtherapeutische Anstalt mit ca. 170 Haftplätzen (u.a. Sexual- und Gewaltstraftäter und Untersuchungsgefangene). Ausbildung, berufliche Qualifizierung und persönliche Stabilisierung zum einen und zum anderen die therapeutischen Maßnahmen stehen im Vordergrund. 

Sich hier als Seelsorgerin und Seelsorger zu engagieren, heißt vor allem, mit Menschen zu reden, Gesprächsgruppen zu leiten sowie Gottesdienste zu feiern. Es gilt, für die Gefangenen als unabhängiges Gegenüber ansprechbar zu sein und bei ihnen neues Vertrauen zu sich selbst und ihrer Zukunft aufzubauen. In beiden Anstalten wird 14-tägig sonntags mit Unterstützung eines Kirchenmusikers Gottesdienst gefeiert. Es gibt eine gute ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Gefängnisseelsorge, perspektivisch zudem eine interreligiöse Zusammenarbeit mit der im Aufbau befindlichen muslimischen und orthodoxen Seelsorge.

Der Strafvollzug obliegt der staatlichen Verantwortung. Die Gefängnisseelsorge arbeitet vertrauensvoll mit den Leitungen der JVA und der Sozialtherapeutischen Anstalt zusammen. Aufgabe der Gefängnisseelsorge ist es, im isolierten Kontext der JVA „Kirche am anderen Ort“ zu sein und sowohl für die Gefangenen und ihre Angehörigen als auch für die Bediensteten seelsorglich da zu sein. Dazu gehört auch die Mitarbeit bei der jährlichen Tagung für Beamtinnen und Beamte des Strafvollzugs, die von der Gefängnisseelsorge der Nordkirche angeboten wird. Die Seelsorger*in hat zudem die Chance, besondere Projekte zu initiieren, z. B. im Blick auf die Familienorientierung im Justizvollzug. 

Wir wünschen uns einen Pastor oder eine Pastorin 

• mit Berufserfahrung und reflektierter pastoraler Identität,
• mit der Fähigkeit zur professionellen seelsorglichen Begleitung von Gefangenen und Mitarbeitenden der JVA,
• mit spiritueller und liturgischer Kompetenz zur Gestaltung von Gottesdiensten in der säkular-multireligiösen Situation des Gefängnisses,
• mit der Bereitschaft zu ökumenischer wie interreligiöser Zusammenarbeit,
• mit Offenheit für interkulturelle Herausforderungen,
• mit der Bereitschaft, sich mit den Institutionen des Strafvollzugs auseinanderzusetzen und hier die Aufgaben und Funktionen der Seelsorge zu vertreten und weiterzuentwickeln,
• mit Sinn für projektorientiertes Arbeiten und Interesse an der Weiterentwicklung von Strafvollzug und Gefängnisseelsorge, auch im öffentlichen Diskurs.

Eine starke Unterstützung für die Arbeit bietet der Austausch und die gegenseitige Beratung unter den Gefängnisseelsorgerinnen und -seelsorgern in der Konferenz der Gefängnisseelsorge, sowohl nordkirchlich als auch in der EKD. Wir wünschen uns eine Kollegin oder einen Kollegen, die oder der an dieser Stelle präsent und zugleich für die gemeinsame Sache der Gefängnisseelsorge eintreten möchte.

Nähere Auskünfte erteilen der Leitende Pastor des Hauptbereichs Michael Stahl (michael.stahl@hb2.nordkirche.de / mobil 0170 505 4809), der Sprecher der Konferenz der Gefängnisseelsorge der Nordkirche Pastor Martin Kühn (038208-67170 / mobil 0171 4074035) sowie Friedrich Kleine, Gefängnisseelsorger an der JVA Fuhlsbüttel (040-428 001 876). Bei Interesse besteht auch die Möglichkeit für einen orientierenden Besuch in der JVA in Fuhlsbüttel. Die Leitlinien für die Evangelische Gefängnisseelsorge in Deutschland senden wir Ihnen gerne zu.

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (u. a. tabellarischer Lebenslauf, Vorstellungen für die Arbeit) richten Sie bitte digital an 

Herrn Oberkirchenrat Professor Dr. Bernd-Michael Haese, Landeskirchenamt, 

Dänische Straße 21–35, 24103 Kiel, Bernd-Michael.Haese@lka.nordkirche.de.

Auf diese Pfarrstelle können sich Pastorinnen und Pastoren bewerben, die in einem Dienstverhältnis zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) stehen.

Bewerbungsschluss ist der 31. März 2025. Später eingehende Bewerbungen können keine Berücksichtigung finden. Fahrtkosten, die im Zusammenhang mit einer Bewerbung entstehen, können nicht erstattet werden.

Az.: 20 JVA Fuhlsbüttel – P Sc